“ Die Natur unterliegt nicht unseren Systemen. Die alte Auffassung, daß „der Mensch sich die Natur untertan macht“, hat sich als Bumerang erwiesen. Wir haben erkennen müssen, daß [ …] der Mensch so fortgeschwemmt werden kann wie eine Muschel auf dem Meeresgrund, wenn der Ozean seine Macht zeigt. Kunstkritiker und Künstler habe lange Zeit nur die Muschel ohne den Kontext des Ozeans betrachtet. “

Robert Smithson: „Art and Dialectics“, Nachlass 1971

Was mich bewegt ist der Ozean, wie er auf die Muschel wirkt, welche Kräfte und Zusammenhänge hier wirksam sind.

In gewisser Weise ist meine Arbeit strukturalistisch, es geht mir nämlich um die Darstellung grundlegender Formen auf bildnerischem Weg mit Hilfe von Farben, Linien und Strukturen. Ich arbeite am Kreuzungspunkt vieler Bereiche, die sonst getrennt betrachtet werden.

Meine Ausbildung habe ich mit einem Studium der Naturwissenschaften begonnen und meine Grundhaltung ist immer noch, auch in der Kunst den Gesetzen nachzuspüren, die den flüchtigen Erscheinungen zugrundeliegen, um durch Vergleich und Überlagerung die ihnen gemeinsamen Grundlagen herauszufinden.

Die Arbeiten entstehen aus der Verbindung von heutigen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen mit Denkmustern der Menschheit, die beide auf ihre Weise eine Ordnung der Welt mit Zahlen, Energiefeldern und Elementen symbolhaft darstellen. Aus einer Reihe von Aussagen erhalte ich in der Überlagerung grundlegende Formen, das Gewebe und die Art der Bewegung. Ausgehend von einer Idee suche ich in einer langen Phase der Vorbereitung Bezüge in den verschiedensten Bereichen – Dichtung und Mythologie, Naturwissenschaften und bildende Kunst. Ein weiterer wichtiger Bezugspunkt meiner Arbeit findet sich in der Psychologie und Psychotherapie. Die Archetypen von C.G. Jung zeigen Grundstrukturen der menschlichen Psyche auf. Diese ermöglichen mir in ihren Auswirkungen und Erscheinungsformen in Musik, Literatur und in der Welt der Bilder den Zugang zu grundlegenden Strukturen.